Ich finde Eure Kommentare sehr spannend. Ja, auch für mich hat Sucht etwas mit Suche, meist im Aussen, in der materiellen Welt zu tun. In der Sprache liegt da sehr viel Wahrheit, wenn wir uns der Weisheit der Worte bewusst werden.
Kennt ihr z.B. den Spruch:
Eifersucht ist eine Sucht, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. - Auch hier geht es um eine Sucht. Eine Sucht entsteht immer dann, wenn ich andere um etwas beneide, das ich mir wünsche und von dem ich glaube, dass ich es nur im Aussen finden kann. In dem Moment fühle ich mich leer und suche im Aussen nach einer Ersatzbefriedigung. Vielleicht will ich cool sein oder mehr Aufmerksamkeit bekommen. Doch schlussendlich liegt die Antwort in der Regel darin, dass ich meine Überzeugungen und Glaubenssätze, die anerzogenen Erwartungen an das Aussen erkennen darf.
Bei einem gestörten Essverhalten kann die "Sucht" in verschiedene Richtungen gehen.
- Zuviel essen
- zu wenig essen
Beides zeigt, dass ich ein Problem mit meinem Erscheinungsbild im Aussen habe und mich in vielen Fällen von der Meinung anderer Menschen abhängig mache. Vielleicht möchte ich ein Verhalten meiner Umgebung vermeiden, weil ich lieber unsichtbar wäre, oder ich sehne mich danach gesehen zu werden und tue alles, was mein Umfeld mir erzählt, nur um Anerkennung zu bekommen und für schön und begehrenswert angesehen zu werden.
Für mich habe ich festgestellt dass eine Sucht in dem Augenblick aufgelöst wird, wenn ich erkenne, was die Sucht mir aufzeigen will. Finde ich das dann in meinem Inneren, so endet dir Sucht ohne Entzugserscheinungen. Ich suche nicht länger, denn ich habe die Antwort in meinem Innersten gefunden und Frieden geschlossen.
Ich habe mich entschieden, dass ich mich immer wieder frage: Bin ich das oder habe ich das Bedürfnis mehr Anerkennung und Geltung im Aussen zu bekommen? Mir hat das schon so manche Erkenntnis gebracht.