Esoterik oder Hokus Pokus?

  • Es hilft mir ganz einfach: Ich überlege immer, was von meinem Wissen ich im Forum einbringen kann/soll. Und jetzt kann ich das wieder etwas besser einschätzen :)

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Eine interessante Frage!

    Und vielleicht sogar die wichtigste überhaupt ...


    Für mich persönlich macht es einen großen Unterschied, ob ich etwas "glauben" muss/kann/sollte/möchte, oder ob sich etwas durch eigene praktische Erfahrungen bestätigungen (bzw. widerlegen) lässt.


    In einer Zeit, in der meine bisherigen Weltbild aufgrund praktischer Erfahrungen einstürzten, entwickelte ich den Wunsch, herauszufinden, was "wirklich" ist, Allerdings stellte ich schnell fest, dass das gar nicht so einfach ist. Denn größtenteils ist unser Bild der "Wirklichkeit" von Glaubensätzen, Überzeugungen, Wünschen und Hoffnungen geprägt, die im Unterbewusstsein verankert sind ... viele davon oft noch nicht einmal von uns selbst initiiert,

    Auf der bewussten Ebene tendieren wir oft so zu etwas, was eigentlich durch diese unterbewussten Muster/Motive gelenkt wird - ohne es selbst zu bemerken,

    So hatte ich zumindest bei mir selbst den Eindruck,


    Daher bemühte ich mich sehr darum, eine solche Beeinflussung zu verhindern. Ich entschloss mich dazu, erst einmal alles auf diesem weiten Gebiet der Esoterik, Spiritualität und Grenzwissenschaften grundsätzlich für möglich zu halten. Um dann aufmerksam das Leben zu betrachten, meine eigenen Erfahrungen zu beobachten, und dort entweder Bestätigungen dafür oder Hinweise dagegen zu sammeln.


    In meiner Vorstellung war jedes für sich ein kleiner Sandhaufen. Und immer wenn ich etwas Bestätigendes fand, gab ich in Gedanken etwas Sand auf den entsprechenden Haufen hinzu. Fand sich Gegenteiliges, nahm Sand weg,

    Im Laufe der Zeit wurden einige Sandhaufen immer höher und höher, während andere verschwanden, oder nur sehr klein blieben.

    Und es gab dabei auch einige Überraschungen, die ich so nicht erwartet hatte, Daher scheint mir der Weg, alles im Lichte der eignenen Erfahrungen zu betrachten, grundsätzlich recht hilfreich zu sein.

  • Daher scheint mir der Weg, alles im Lichte der eignenen Erfahrungen zu betrachten, grundsätzlich recht hilfreich zu sein.

    Die Summe aller Erfahrungen ist dann letztendlich das letzte Sandkorn dass durch die Sanduhr fällt.

    Und es ist niemand mehr da der die Uhr umdreht.

  • Im Laufe der Zeit wurden einige Sandhaufen immer höher und höher, während andere verschwanden, oder nur sehr klein blieben.

    Ich bin seeehhr neugierig welcher Haufen den wohl der größte bei Dir geworden ist.. auch über den zweitgrößten würde ich mich gern einmal beraten! :)


    Naja.... der kleinste soll ruhig auch kurz benannt werden oder? :)


    Herzliche Grüße und Willkommen hier in der Community


    :sieg::sieg::sieg:

  • Eine interessante Frage!

    Und vielleicht sogar die wichtigste überhaupt ...

    Vielen Dank, ich freue mich immer, wenn ich anderen mal spannendes Gedankenfutter geben kann :)

    In meiner Vorstellung war jedes für sich ein kleiner Sandhaufen. Und immer wenn ich etwas Bestätigendes fand, gab ich in Gedanken etwas Sand auf den entsprechenden Haufen hinzu. Fand sich Gegenteiliges, nahm Sand weg,

    Im Laufe der Zeit wurden einige Sandhaufen immer höher und höher, während andere verschwanden, oder nur sehr klein blieben.

    Und es gab dabei auch einige Überraschungen, die ich so nicht erwartet hatte

    Das ist ein sehr schönes BIld, was auch sehr gut zu dem passt, wie ich es selbst handhabe!

    Daher scheint mir der Weg, alles im Lichte der eignenen Erfahrungen zu betrachten, grundsätzlich recht hilfreich zu sein.

    Ja, blind glauben ist immer heikel. Es kann helfen, aber es sollte nie das einzige sein. Auch ich wurde schon von etwas überzeugt, was ich vorher sehr skeptisch betrachtet habe.

    Ich bin seeehhr neugierig welcher Haufen den wohl der größte bei Dir geworden ist.. auch über den zweitgrößten würde ich mich gern einmal beraten! :)

    Dieser Frage würde ich mich sehr gerne anschließen. Das ist für mich mit das spannendste hier im Forum: Die verschiedenen Sichtweisen und Überzeugungen der Menschen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Hallo zusammen,

    und herzlichen Dank für Eure Willkommensgrüße!


    Na ja ... wäre die genaue Beschreibung dieser "Sandhaufen" wirklich hilfreich. Letztlich wäre es auch nur eine "Meinung", gefärbt durch einen persönlichen Filter ... eine von vielen. Es scheint mir wesentlich wichtiger zu sein, sich ein eigenes Bild zu verschaffen ... erst durch die eigene Erfahrung, das eigene Erkennen, wird etwas vom "Glauben" zur "Gewissheit."

    Vielleicht vergleichbar mit dem Laufenlernen als Kind - niemand kann einem das abnehmen, nur indem wir es selbst machen, wird diese Fähigkeit ein Teil von uns.


    Aber ganz allgemein formuliert, bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es so etwas "die eine Wirklichkeit" nicht gibt - zumindest nicht hier, als Mensch.

    Hier, in dieser Welt, gibt es offenbar viele verschiedene Ebenen der Wirklichkeit ... alle ineinander verschachtelt, wie bei einer Zwiebel, in verschiedenen Schichten. Was auf der einen Ebene, der einen Zwiebelschicht, absolut real und wirklich ist, bekommt von der nächsten Zwiebelschicht betrachtet eine völlig andere Bedeutung. Allerdings scheint das immer so weiter zu gehen ... bis man - vielleicht - irgendwann mal in Zentrum gelangt ...


    Also, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, oder mich vor der Frage drücken, aber ich würde mich nicht wohl dabei fühlen, wenn ich sagen müsste, dass dieser oder jener Sandhaufen "richtig" oder "falsch" wäre. Denn letztlich geht jeder seinen ganz eigenen Weg ... mit allen Abkürzungen, Umwegen und sogar Sackgassen. Und alles gehört dazu ... wir Teil von einem ... bildet die individuelle Persönlichkeit, die wir sind, und sein werden.

    Nicht nur auf ein einzelnes Leben bezogen, sondern auf die gesamte, endlos erscheinende Kette von Leben.


    Wir sind heute das alles, was wir jemals irgendwann erlebt, gefühlt, gedacht, erkannt und gelernt haben.

    Würde uns etwas davon fehlen - selbst die Fehler und Irrtümer , wären wir heute ein ganz anderer Mensch.

  • Es scheint mir wesentlich wichtiger zu sein, sich ein eigenes Bild zu verschaffen …

    Auf der Ebene von Zeit und Raum ist das sicherlich hilfreich, doch es ist und bleibt ein Bild.

    Bilder sind Momentaufnahmen, die zu Erfahrungen werden. Im Gehirn abgelegt, sind sie Vergangenheit.

    Wir projizieren und generieren aus diesen Daten gerne eine Zukunft, weil wir die Gegenwart nicht erkennen können.

    Die Gegenwart kann vom Verstand nicht gesehen werden. Sie muss sich als Gegenwart zeigen, jenseits vom Verstand.

    Dann sind die Bilder nur Fotos. Erinnerungen.

  • tja... also wenn wir dieses Portal dann dafür nutzen keine eigene Meinung kunt zu tun, würde es nicht mehr viel zu lesen geben.

    Auch nicht schlecht... wir könnten zusammen schweigen ins nicht! Gut... lassen wir Deine Haufen haufen sein und häufen uns zum nichts tun hier zusammen.


    :sieg::sieg::sieg:0:-):sieg::sieg::sieg:

  • .. wir könnten zusammen schweigen ins nicht! Gut... lassen wir Deine Haufen haufen sein und häufen uns zum nichts tun hier zusammen.


    :sieg::sieg::sieg:0:-):sieg::sieg::sieg:

    Genau dass können wir nicht. Nichts tun ist das Gegenteil von Etwas tun. Im Nichts zu sein ist die Kunst.

    Dazu muss man ein Niemand sein und davor fürchten wir uns. Der spirituelle Weg macht genau dass.

    Aber an der Stelle wo das Tor zum Nichts ist, bleiben wir instinktiv stehen um nicht das wenige zu verlieren

    was wir glauben haben zu müssen. Diese totale Hingabe schaffen wir nicht. Dann müsste der Hingebende sich selbst

    hingeben und das kann er nicht. Diesen Todesstoß können wir nicht vollziehen, er kommt "wenn er will".

    Wir machen all diese Merkwürdigen Dinge, obwohl wir sie nicht mal verstehen. Sie dienen dem einen Zweck, der

    Lebendigkeit die Tür zu öffnen. Wenn Lebendigkeit herrscht ohne den Lebendigen ist es Sein.

  • Wenn Lebendigkeit herrscht ohne den Lebendigen ist es Sein.

    Lässt sich dies auch auf andere "Eigenschaften" übertragen, die wir uns oder anderen verleihen?

    Es würde dann niemanden geben, der etwas Bestimmtes ist, sondern es gäbe dann nur z. B. Leichtigkeit, aber niemanden der leicht ist.

    Also, wenn ich mir "auferlege", leicht zu sein, wähle ich gleichzeitig auch die Eigenschaft, schwer zu sein. Denn beides ist EINS und nicht getrennt voneinander zu sehen.

  • Lässt sich dies auch auf andere "Eigenschaften" übertragen, die wir uns oder anderen verleihen?

    Es würde dann niemanden geben, der etwas Bestimmtes ist, sondern es gäbe dann nur z. B. Leichtigkeit, aber niemanden der leicht ist.

    Also, wenn ich mir "auferlege", leicht zu sein, wähle ich gleichzeitig auch die Eigenschaft, schwer zu sein. Denn beides ist EINS und nicht getrennt voneinander zu sehen.

    Lebendigkeit ohne den Lebendigen ist ein Neugeborenes, oder ein Blatt am Baum, oder ein Regenwurm.

    Das Bild von Lebendigkeit, die Definition ist das Denken. Das Denken, ist die größte Herausforderung für

    die Menschheit überhaupt. Es ist ein Werkzeug das seinen Meister nicht gefunden hat. Lebendigkeit ist der Meister

    nicht das Denken. Du hast Eckhart Tolle gelesen. Er berichtete von dem Moment, wo sein altes Ego zusammenbrach.

    Kurz zuvor dachte er, er würde diese Nacht nicht überleben. Das ist die Schwelle die Niemand überschreiten kann.

    Es passiert einfach von selbst.

  • Niemand kann die Schwelle überschreiten, nur Jemand glaubt dass zu können.

    Also sei ein Niemand und die Schwelle existiert nicht mehr.

  • Wie wäre es mit dem Wu-Wei-Prinzip = Handeln ohne zu handeln!?

  • Er berichtete von dem Moment, wo sein altes Ego zusammenbrach.

    Kurz zuvor dachte er, er würde diese Nacht nicht überleben. Das ist die Schwelle die Niemand überschreiten kann.

    Es passiert einfach von selbst.

    Ich hatte vor kurzer Zeit auch das Gefühl, ich würde die Nacht nicht überleben. Dabei ist wohl mein altes Ego zusammengebrochen, jedoch ein neues Ego hat Besitz von mir genommen. Seither hat sich einiges verändert, denn das neue Ego hat irgendwie mit dem alten so gar nichts mehr gemeinsam. Es lebt sich damit wie im Niemandsland - jedoch braucht es wohl noch manche solcher Ego-Zusammenbrüche, bis es "einfach von selbst passiert". ^^

  • Wie wäre es mit dem Wu-Wei-Prinzip = Handeln ohne zu handeln!?

    Das tut es ja sowieso schon immer. Nur wir glauben das wir die Handelnden sind.

    Der Egoverstand hat sich eingenistet ohne es zu merken. Die Persona, die Maske handelt.

    Doch wer trägt die Maske? Ist da überhaupt Jemand der die Maske trägt?

  • Das tut es ja sowieso schon immer. Nur wir glauben das wir die Handelnden sind.

    Der Egoverstand hat sich eingenistet ohne es zu merken. Die Persona, die Maske handelt.

    Doch wer trägt die Maske? Ist da überhaupt Jemand der die Maske trägt?

    Nun sind wir wieder bei der Eingangsfrage gelandet - gibt es überhaupt jemanden, der Hokus Pokus oder Esoterik betreiben kann?

    Nur unsere Maske, die wir als Person tragen, "tut" es. Von diesem Gesichtspunkt her betrachtet, gibt es überhaupt keine offenen Fragen mehr, es sei denn, wir fragen etwas, was nur die Maske betrifft - nicht aber das, was wir WIRKLICH SIND!


    Jedoch bei den meisten Menschen (mich im Besonderen!^^) ist dies alles - wenn überhaupt - noch Theorie, an die wir mehr oder weniger glauben können. Dasselbe gilt für Esoterik und Hokus Pokus - unser Glaube bestimmt, was es im Leben für Bedeutung hat - an und für sich ist es bedeutungslos.



  • ... unser Glaube bestimmt, was es im Leben für Bedeutung hat - an und für sich ist es bedeutungslos.

    Das Wort Bedeutung, bedeutet Deutung. "Worte sind Wegweiser" Wegweiser deuten auf dass, was die Essenz ist.

  • Nun sind wir wieder bei der Eingangsfrage gelandet - gibt es überhaupt jemanden, der Hokus Pokus oder Esoterik betreiben kann?

    Die Eingangsfrage (von mir) war eigentlich die, was ihr noch als Esoterik anseht und was schon als Hokus Pokus ;) Und ich finde es sehr spannend, wie darauf reagiert wird. Und solange die eigentliche Frage nicht verloren geht, finde ich den Austausch dazu hier sehr interessant.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Die Eingangsfrage (von mir) war eigentlich die, was ihr noch als Esoterik anseht und was schon als Hokus Pokus ;) Und ich finde es sehr spannend, wie darauf reagiert wird. Und solange die eigentliche Frage nicht verloren geht, finde ich den Austausch dazu hier sehr interessant.

    Ich hab mir mal Gedanken darüber gemacht, warum man so schnell von der Eingangsfrage abdriftet. Ist es am Ende eine Mentalitätsfrage?

    Ich selbst bin solange Systematiker wie ich mir darüber bewusst bin, dass es in einer bestimmten Situation erforderlich ist auf der Linie zu bleiben.

    Wenn ich z.b an einem Musikprojekt arbeite, habe ich ein Thema, dass mir zwar einen bestimmten Freiraum gibt, aber irgendwo ist die imaginäre Grenze

    die mir nicht erlaubt darüber hinaus zu gehen. Oder doch? Kann ich spontan von einer traurigen Melodie in eine freudige Melodie wechseln?

    Kann ich vom Blues in den Poprock wechseln? ZZ Top machte es.

    Wenn ich eine Kanufahrt mache und die Natur genieße, darin voll aufgehe und plötzlich eine Plastikflasche im Wasser sehe, wechsle ich abrupt

    das Thema. Einige Minuten später erst bemerke ich, dass ich woanders bin, obwohl ich immer noch im Kanu sitze.


    So ganz schlau werde ich mir nicht daraus. Und Ihr?