Freiwillige Selbstkontrolle

    Hallo ihr lieben!


    Nach einem kurzen aber effektiven Gedankenaustausch soll hier jetzt das Thema der freiwilligen Selbstkontrolle aufgegriffen werden. Inhaltlich darf hier frei geplaudert werden, ohne ein konkret vorgegebenes Thema. Dafür soll hier etwas anderes im Fokus stehen und zwar das Bewusstwerden bzw Kontrollieren gewisser persönlicher Macken. Diese möchten wir auf diesem "Übunsgelände" mit der Zeit gezielt abtrainieren. Dafür gilt folgendes Regelwerk:


    • Jeder wählt ein oder mehrere persönliche "Macken" die er sich abtrainieren möchte. Das kann die Benutzung von Verneinungen sein, von Verallgemeinerungen, von Absoluten (Nie, immer, unmöglich, ausgeschlossen), das Ignorieren von Fragen oder auch bestimmtes Ego-Verhalten.
    • Jeder gibt hier zu Beginn an, was er sich abtrainieren möchte und definiert diese "Macke" so genau wie möglich. (z. B. welche Form der Verneinung "tabu" ist oder was man unter Ego-Kluscheißerei verstehen soll)
    • Jeder legt für sich zu Beginn eine Spendenhöhe pro Verstoß fest. Diese erfolgen in Form Spirit-Coins, die an den Admin-Account SpiritJetzt gespendet werden!
    • Der Admin sammelt die gespendeten Spirit-Coins und weist diese dann irgendwann hier in der Spirit.Community als Gesamtbetrag aus. Später können die gespendeten Spirit-Coins vom Admin nach eigenem Ermessen für Mitglieder der Community verwendet werden. Einzig Eisu ist davon ausgeschlossen.
    • Wir alle bemühen uns, die anderen auf mögliche Verstöße gegen ihre eigenen Vorsätze sachlich und freundlich hinzuweisen. Natürlich sollte dabei vermieden werden, dass jemand auf einen "Fehler" gleich von drei Leuten hingewiesen wird - einer genügt.
    • Die Teilnahme an diesem Projekt ist freiwillig, ebenso wie Höhe und Häufigkeit der Spenden. Selbst wenn auf einen scheinbaren Verstoß hingewiesen wird, entscheidet es jeder selbst, ob er spenden möchte. Alleine schon weil jeder nach eigenen Regeln handelt.


    Ich beginne dann gleich mal mit meinen zwei Vorsätzen:

    1. Ich möchte soweit möglich auf Verneinungen verzichten. Das beschränkt sich bei mir jedoch vorerst auf folgende Worte: nein / nichts / nicht / kein
    2. Des weiteren möchte ich mich im Bezug auf emotionale Ausbrüche kontrollieren lernen. Das bezieht sich aber nicht auf Formulierungen, die möglicherweise etwas "knatschig" wirken können, sondern auf klare von Emotionen gesteuerte "Ausbrüche", also Überreaktionen.

    Folgende Spenden nehme ich mir vor:

    • Bei ein oder zwei Verneinungen pro Post 2 bzw 4 Spirit-Coins
    • Bei mehr als zwei Verneinungen pro Post pauschal 5 Spirit-Coins
    • Bei einem emotionalen Ausbruch 5 Spirit-Coins


    Ich freue mich sehr darauf zu lesen, was ihr euch vornehmt und wünsche uns allen schon mal viel Glück :) :sieg:

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Ich will mich dem Thema, das Björn eingebracht hat anschliessen und jede Art von Verneinung vermeiden: Nein gibt es gar nicht

    Jeder destruktive Gedanke, Abwehrhaltung, Angriff oder Verteidigung, will ich mir bewusst sein/werden. Vielleicht stelle ich mich sogar unbewusst über Andere, auch dem will ich auf die Schliche kommen.


    Wissen tue ich schon lange, dass alle vor dem Höchsten gleich sind, doch lebe ich dies auch, bin ich mir dessen bewusst? Das will ich üben und ich nehme diese Herausforderung mit Freuden an. Ich sehe darin eine überaus wertvolle Übung des Bewusstseins und sie ist ein Gemeinschaftswerk. :sieg:


    Vom Spendentopf bin ich aus verständlichen Gründen ausgeschlossen, ich werde auch so, voll motiviert hier teilnehmen. :)

    Worauf genau möchtest du von anderen hier in diesem Thema ggf. hingewiesen werden? Ich verstehe zwar die Tendenz deiner Aussage, bin mir aber unsicher ob ich sie ganz begriffen habe.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Zitat von Satoshi

    Worauf genau möchtest du von anderen hier in diesem Thema ggf. hingewiesen werden?

    Hingewiesen werden -> Hinweise erhalten, das klingt gut.

    In der Community werden Benutzer auftauchen, welche irgendwie ganz andere Vorstellungen vom Leben haben oder mehr jenseits, statt diesseits leben. Ich will, dass es in Fleisch und Blut über geht, ihnen bejahend zu begegnen und dennoch authentisch zu sein. Im Grunde sind es diese Punkte, mit denen ich mich beschäftige:

    Zitat von Eisu

    Jeder destruktive Gedanke, Abwehrhaltung, Angriff oder Verteidigung, will ich mir bewusst sein/werden.

    Lassen wir es fliessen und erzählen mal frei von der Leber weg über unsere Macken und sehen dann, was sich daraus ergibt - okay?

    Finde ich eine gute Idee. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich dich richtig verstehe. Wenn dann möchte ich dich ja auch auf die richtigen Sachen hinweisen können :) Ich bin ja sehr gespannt, wer sich noch alles hier mit einklinkt und was für "Macken" hier noch so genannt werden. Es ist für mich alleine schon deshalb interessant, weil man so hört was die Leute selbst als ihre kleinen Fehlerchen betrachten und woran sie selbst. So überrascht mich deine Einschätzung von dir selbst zum Beispiel sehr.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Was ich da beschreibe, sind innere Reaktionen, ich erlebe es tatsächlich so. Gefühle die aufkommen, Ängste und Unsicherheiten, denen ich mir dank intensiver Selbstschau, bewusst werde. Ein Grund, dass ich den japanischen Krieger und seine Botschaft verstehe, ist vermutlich das Bewusstsein, dass Kriege in der Regel inwendig geführt werden.

    Beispiel: Da tanzt mir jemand auf der Nase rum und ich ärgere mich darüber. Der andere Teil von mir will aber Frieden. diese Teile neutralisieren sich gegenseitig, logisch, dass ich kraftlos bin und müde...Wer also bin ich und ist es nötig, dass in mir ein Krieg tobt?


    Ich bin zur Erkenntnis gelangt, dass es ein Segen ist, diesen Krieg wahrzunehmen, dadurch kann ich ihn beenden. Gehe ich in Resonanz mit Ärger und einem vermeintlichen Verursacher, habe ich die Chance das Thema zu erlösen, indem ich auf es zu gehe. Es ist wichtig sich dem zu stellen, damit das Thema, welches sich in allerlei Formen zeigen kann, endgültig erlöst wird. Ignoranz verschiebt das Problem und staut sich in Form von Emotionen auf -> Logische Folge: "Beim nächsten mal wird es schlimmer und es knallt heftig :O


    Seit ein paar Jahren untersuche ich fleissig meine Energien und dringe in immer feinere Ebenen durch. Erfahrungsgemäss ist es effektiver in Gruppen zu lernen.

    Zitat von Satoshi

    So überrascht mich deine Einschätzung von dir selbst zum Beispiel sehr.

    Es sind Lernziele, die in mir brennen, aneignen von neuen Gewohnheiten, fröhliche Gewohnheiten; ich neigte früher sehr zu Melancholie und allerlei Schwere. :rolling_eyes:


    Eine weitere Macke ist die Emotionalität, doch lassen wir ein wenig Raum, falls sich mehr Leute vom Thema angesprochen fühlen und mitspielen... <3

    Zitat von Eisu

    ich neigte früher sehr zu Melancholie und allerlei Schwere. :rolling_eyes:

    Darüber würde ich mich gerne einmal mit dir austauschen, da mir dieses Thema aus verschiedenen Gründen vertraut ist. Vielleicht können wir auch hier voneinander lernen. Möglicherweise bietet sich ja mal per Konversation oder an anderer Stelle im Forum die Gelegenheit.


    Gerne möchte ich noch etwas zum Thema Krieger anmerken und dazu was es mir gebracht hat, mich damit zu befassen.


    Ich war lange Zeit jemand, der sich seinen Emotionen gewissermaßen frei ausgeliefert hat. Mir war früh bewusst das gute und auch das schlechte ausleben zu müssen. Mit der Zeit wurde dann meine kämpferische Seite stärker, da ich einiges zu ertragen hatte und in mir wenn man so möchte ein eingesperrter Tiger im Käfig hauste, der nur noch raus wollte. Erst hatte ich Angst den metaphorischen Käfig zu öffnen. Dann habe ich es doch getan und verständlicherweise resultierte es erst einmal in Wut und emotionalem Wirrwarr.


    Dann befasste ich mich mit dem Bushido, der Kunst des Krieges und den Samurai, bzw Japan im allgemeinen. Und ich entdeckte eine Welt, die auf einmal für mich Sinn ergab. Und ich lernte den Begriff "Krieger" für mich kennen und lieben. Denn ein wahrer Krieger prügelt nicht auf alles ein, was ihm im Weg steht. Ein wahrer Krieger weiß sich zu beherrschen, weiß wann er seine Wut ausleben darf und wann er sie für sich behalten sollte. Und so weiß ein wahrer Krieger auch, dass es entscheidend ist, im Konflikt einen kühlen Kopf zu bewahren, denn wer in Wut angreift, greift blind an. Ich lernte so, meine Emotionen zuzulassen und sie zu kontrollieren. Denn Kontrolle ist keineswegs gleichbedeutend mit Unterdrückung oder Verdrängung von Emotionen. Kontrolle bedeutet nur, die Emotionen so zuzulassen und auszuleben, wie man es selbst bewusst entscheidet, statt sich von seinen Emotionen überwältigen, steuern und kontrollieren zu lassen.


    Es wird für mich immer schwierig sein, immer ruhig bleiben, mich im Griff zu behalten. Es gibt hier einige Faktoren, die mir da "Hindernisse" bauen. Aber ich arbeite ständig an mir und bemühe mich um bestmögliches Bewusstsein. Ebenso wie mir vollkommen bewusst ist, dass ich erstaunlich finster werden kann, wenn man sich (emotional oder körperlich) an Menschen vergreift, die mir wichtig sind. Hier kann ich durchaus zerstörerisch wirken, aber das ist für mich in Ordnung, da ich mich in diesem Fall dazu berechtigt sehe, für diese Menschen zu kämpfen, und es meinen inneren Frieden in solchen Momenten nicht stört.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Zitat von Satoshi

    Darüber würde ich mich gerne einmal mit dir austauschen, da mir dieses Thema aus verschiedenen Gründen vertraut ist.

    Dieses Thema hier, wo es um Macken geht, finde ich total geeignet dafür. Frust und allerlei Schwere ist eine (unnötige) Macke, die aus einer NEIN-Haltung, dem JETZT gegenüber resultiert. Ich verstehe jedoch, wenn Du solche Themen in einem diskreteren Rahmen besprechen möchtest, da würde sich der Mitgliederbereich oder Spirit.PLUS anbieten. Ich bin ein offenes Buch, somit ist mir der offene Bereich ebenfalls recht. Sagt mir einfach, Ihr Lieben, wenn ich verschieben soll, damit Ihr freier sprechen könnt, mein Verständnis habt Ihr.


    Zurück zu den Macken:

    Zitat von Satoshi

    Erst hatte ich Angst den metaphorischen Käfig zu öffnen. Dann habe ich es doch getan und verständlicherweise resultierte es erst einmal in Wut und emotionalem Wirrwarr.

    Das erinnert mich an meine Kindheit/Jugend, allerdings öffnete sich der Käfig unkontrolliert, das Tier darin befreite sich und zerstörte alles was es vorfand. Ich war jähzornig. Bereits einige Augenblicke nach dem Ausbruch bereute ich, was geschah, denn das Tier verletzte stets Menschen und Dinge, die es liebte. Im Moment des Ausbruches hatte ich schlicht keine Kontrolle, heute kenne ich den Grund: "Ich versuchte Gefühle zurückzuhalten", so lehrte es mich die Gesellschaft. Jedenfalls hatte ich dies so verstanden: "Ein Junge ist Stark und kontrolliert!" Das gelang bis zu einem gewissen Punkt, doch dann sprengte es die Käfigtür - päng!...://


    Ich erinnere mich ab und zu an Ereignisse von früher, meist dann wenn ein Stichwort fällt. Dann denke ich gerne darüber nach und ziehe meine Lehren daraus. Ich habe festgestellt, dass es unglaublich förderlich ist, darüber zu reden, weil Mitmenschen mich viel besser sehen, als ich mich selbst. Logisch, ich brauche einen Spiegel, damit ich den ganzen Eisu sehe, um auch den Rücken sehen zu können, benötige ich sogar mehrere Spiegel. Deshalb bin ich dankbar über Mitmenschen, das Aussen generell, denn sie spiegeln von allen Seiten. In der Vergangenheit, ich erinnere mich, wollte ich nicht sehen, wer ich bin und machte die Spiegel dafür verantwortlich wenn und wie ich mich sah. Es erwachte ein Krieger in mir, der sich wie wild selbst bekämpfte, indem er die Spiegel angriff. Heute kann ich herzhaft lachen über solche Dinge, obwohl sie damals so richtig schmerzhaft waren.


    Schön die Metapher mit dem Käfig Sandra, es schildert anschaulich, was passieren kann, wenn wir Gefühle und Gedanken einsperren und horten. *sc*


    Du siehst Sandra, dass Deine beiden Themen, Verneinung und Emotionen, mir ebenfalls am Herzen liegen. :)

    Da sich bisher niemand anderes an diesem "Lernspiel" beteiligt, möchte ich es noch einmal reaktivieren. Mir ist es wichtig, weiter in Übung zu bleiben und ich merke, dass mich die hier angestoßenen Gedanken auch über das Forum hinaus begleiten.


    Gerade die letzten zwei Wochen waren leider emotional und energetisch extrem anstrengend für mich und an manchen Tagen schien es mir schwer, mich überhaupt über Wasser zu halten. Seit gestern ist es besser. Jetzt muss ich meine Akkus wieder aufladen und das wird nicht einfach. Meine liebste Kraftquelle ist leider derzeit unerreichbar. Muss ich mir eben eine Alternative suchen. Wird auch funktionieren. Aber es ist ein sehr unangenehmes Gefühl, kaum noch Reserven zu haben. Seit gestern ist es wie gesagt besser und ich konnte seither ein paar Dinge auflösen. Auch mein "rosa Elefant" ist auf einmal verschwunden. Und - welch Ironie - jetzt fehlt er mir. Jetzt muss ich abwarten wie es weiter geht, aber erst mal muss wieder Energie her.....

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Oh ja, das (Ver)Lernen hier im Forum, greift bei mir ebenfalls über ins reale Leben und es ist mir lieb geworden. Mittlerweile sehe ich es als eine Macke an, nur da in Kommunikation zu gehen, wo es angenehm erscheint. Warum?

    Das LEBEN hat alles erschaffen, manche würden sich so ausdrücken: "Gott hat alles erschaffen". Alles was lebt hat demnach vom LEBEN die Berechtigung bekommen zu leben oder eben von Gott. Wäre es anders gewollt, so würde das LEBEN in einer Form, einfach entzogen, das entscheiden dann andere Mächte. Also ist alles was lebt heilig und mir ebenbürtig, ob ich will oder nicht. Ob Dinge oder Wesen, alles lebendige ist heilig.


    Seit einiger Zeit konfrontiere ich mich mit Menschen, vorzugsweise mit Lernvideos bei YouTube, die ich nicht mag oder sie in mir Knöpfe aktivieren. Sie lösen Ängste oder Abscheu aus und ich gebe mich dem Schmerz hin. Es ist mein Schmerz, den ich da spüren, früher liebend gerne auf Andere projizierte und sie dafür verantwortlich machte. Solche Menschen nutze ich als Arsch-Engel, im Wissen, dass das Arsch am PC sitzt. Bitte verzeiht mir meine Sprache, finde halt, sie drückt gerade aus was ich empfinde. :)


    In diesem Thema reden wir über Macken, welche wir abtrainieren wollen, das Filtern von Wesen oder ihren Werken, das ist eine Macke, um die ich mich kümmere. Das tue ich für mich, andere Menschen dürfen gerne Strategien entwickeln und überkreuzt denken - wenn es letztlich zum Frieden führt, dann treffen wir uns eines Tages. 0:-)

    Ja die Macken .

    Das Ja sagen zum Leben , und das Nein wegzulassen schwappt zusehends ins reale Leben über ,

    Gespräche entstehen wo bisher geschwiegen wurde .