Gestern hat mich ein Video dazu angeregt, darüber nachzudenken, inwiefern meine Beziehungen der Vergangenheit und Gegenwart auf dem Thema "Schuld und Vergebung" aufgebaut sind.
Haben meine Eltern mir gegeben, was Eltern ihrem Kind schuldig sind? War ich ihnen die Tochter, die sie sich erwünscht haben! War ich meinen Söhnen die Mutter, die ich hätte sein sollen - bin ich als Mutter meinen Kindern etwas überhaupt etwas schuldig? Sind meine Kinder mir etwas schuldig, nur weil ich ihre Mutter bin, und kann ich ihnen vergeben, wenn sie meine Wünsche und Erwartungen nicht erfüllen?
Wie steht es mit meinen Liebesbeziehungen - muss mein Partner alle meine Wünsche mit mir teilen? Wie reagiere ich darauf, wenn er es nicht tut? Kann ich ihm vergeben oder verlasse ich ihn, um einen anderen Partner zu suchen, der meine Wünsche erfüllt? Kann ich meinem Partner vergeben, wenn er mich als schuldig erklärt, weil ich nicht bereit bin, alles mit ihm zu teilen, dass er mit mir teilen will?
Wenn mich ein anderer Mensch verletzt, muss ich ihn deshalb als schuldig erklären - oder vergebe ich ihm, auch wenn ich scheinbar im "Recht" bin? Oder soll ich die Schuld für alles bei mir suchen?
Kann ich jemals meinen Frieden finden, wenn ich andere und mich als schuldig erkläre? Hat Liebe etwas mit schuldig sein zu tun - oder ist Liebe nur Liebe, wenn niemand den anderen als schuldig erklärt und niemand irgend etwas tut, denkt oder fühlt, nur weil er sich schuldig fühlt?
Ich bin sehr erstaunt darüber, wie sehr doch dieses Thema überall in Beziehungen mitzuschwingen scheint und bin entschlossen, sämtliche Schuld, die ich in mir entdecke, sei es, dass ich mich selber schuldig fühle - sei es, dass ich jemanden anders als schuldig erkläre, in Liebe und Vergebung zu wandeln.
Wie steht Ihr zu diesem Thema? Ein lebendiger Austausch darüber würde mich sehr freuen!