Mut und Scham - Gut und Schlecht

  • Schon immer wurde guter Handel und Gewinn mit Selbstwertgefühl und Gewissen betrieben, und heute noch viel mehr und intensiver. Denken Sie nur an "Du bist es wert!" in der Werbeindustrie, was den Bereich des Förderns und Leben von Gier betrifft oder der Nutzen von Gewissen und Selbstwert im Bekämpfen und Handel mit Haß, in Volks-Religion und Politik.


    Zur Zeit aber immer stärker und noch weitaus gefährlicher, weil Orientierung völlig verloren geht, sind Postmoderne und pseudoliberale Aufwarrungen und alternativen, die nichts anderes machen, als oberflächlich Ablehnungslosigkeit zu präsentieren und unbemerkt die Tore für unermessliche Gier und Haltlosigkeit erzeugen.


    So ist da eine generelle Tendenz, daß Scham schlecht ist und Mut etwas gutes, doch beides hat seine Funktion.


    Auch die völlig verdrehte Variante ist etwas sehr präsentes: Mut zum ungeschickten und unheilsamen, und unmässiger Scham davor Gutes und Geschicktes zu denken, sprechen oder tun.


    Der Schlüssel liegt hier nicht am Problem mit den Gegenpolen und dem unnötig erscheinenden Unterscheiden, sondern schlicht darin, was zum einen geschickt und gut, wie ungeschickt und schlecht ist, und zum anderen, für was man Mut und Angstlosigkeit aufbringen sollte und für was man, für welche Taten man, um sie zu vermeiden, höchst möglichen Scham entwickeln sollte.


    In Gesellschaften sind, um solches zu lernen, Dinge wie Lob und Tadel unabdingbar und notwendig, und für jene, das werden 99% der Menschen sein, die in Abhängigkeit von Beziehungen und Gesellschaft sind, ist ein weglassen von beiden sehr schlecht und läßt dem Wachstum von Trübungen und Zügellosigkeit freien lauf, was immer auf Kosten anderer und dann sich selbst, geht. Direkt oder indirekt.


    Vor ein paar Wochen hat meine Person eine kurze Lehrrede/ Aufsatz über dieses Thema, vom Ehrw. Thanissaro Bhikkhu, übersetz und dachte gerade, hier auch viel um das Thema Mut und "hab keine Angst" gesprochen wahrgenommen, diese vielleicht als Nahrung für gute Gedanken und fruchtvolle Diskussion zu teilen:




    (Um nicht zu viel Raum für Diskussion zu nehmen und der bequemeren Übersicht wege, Text ein und ausklappbar.)

    Vielleicht möchten Sie Mut aufbringen, sich nicht nur mit dem Thema Gewissenhaft auseinander zu setzen, sondern auch, Erkenntnisse, Lob und Tadel, nach guter Prüfung zu teilen, und es ist sicherlich schlecht Scham zu haben, unklares zu hinterfragen.


    So wie der ehrenwerte Autor einst eine Geschichte von Mutter und Sohn erzählte: Anstelle ihn, nach der Schule zu fragen, was er heute gelernt hat, fragte sie stets: "Welche Fragen hast du heute gestellt."


    Also schämen Sie sich vielleicht seltene, gute und gar gegebene Gelegenheiten verstreichen zu lassen und mögen Sie Mut für alles Geschickte hier aufbringen.


    Ach ja, Nachtrag. Für jene die dann doch Scham hätten nach der Lehrrede an Rahula zu fragen, da sicher nicht viele hier damit bekannt sind, zumindest noch nicht bewußt:



    Mudita

    Einmal editiert, zuletzt von Samana Johann ()

  • Eine interessante Abhandlung. Alles hat mehrere Seiten / Aspekte. Wichtig ist doch, wie der / die Einzelne damit umgeht und dass daraus etwas entsteht, das zu Wohle der Gemeinschaft und des Einzelnen beiträgt.


    Nichts ist nur gut oder nur schlecht. Alles kann hilfreich sein, wenn man es bewusst wahrnimmt und seine Lehren daraus zieht.

    Veränderung ist sexy! Also ist das Leben an sich sexy, denn es ist Veränderung in jedem Moment! Der Weg ist Sinn und Ziel!

  • Frau Heidy. Was Sie hier vielleicht herausstreichen möchten ist, dass "gut und schlecht" gewohnlich im Auge des Betrachters passiert und dieses seine Welt aus macht. Klug oder nicht. Geschickt oder ungeschickt ansich, aber von Geisteshaltung und Absicht des Tuers abhängt und anders sein kann als drr Beobachter es versteht oder Verstehen möchte.


    Als meinst sozial orientiert und von Anerkennung lebend, sich an Annahme und Ablehung orientieren, ist eben solches teilen von Verdiensten und Mitfreude sehr Einfußreich und mitreißend, speziel für die Unwissende und Zweifelnde Natur, deren Gruppen immer überwiegen.


    So wie Sie hier im Team das grundsätzlich machen, vielleicht gar nicht mit viel Durchdachtheit, sondern einfach weil es den eigenen Geist hebt und anziehend auf andere ist.


    Wie mit allen Erhabenen Geisteshaltungen beginnt man damit bei sich selbst, Freut sich über seine Errungenschaften, sein "Glück", seine Verdienste und anerkennt (als nüchterneres Wort dafür). So wie man nach Langer Zeit einem guten Freund begegnet.
    Diese Freude weitet man nun auf Personen und Wesen aus, die einem angenehm sind, denkt da an jene, die einem neutral gegenüber stehen und zieht dann nach und nach auch jene in seine Mitfreude, die einem unangenehm sind, vielleich feindseelig gegenüber stehen. So einen Geist von Mudita entwickelt, dehnt man ihn auf alles Wesen der Welt, der Welten, groß, klein, gesehen, ungesehen... aus, durchstromt und vereinnahmt das Universum mit Anerkennung/Mitfreude und verweilt in diesem Zustand bis zur Vertiefung (Jhana).


    Die Resultate von dieser Meditation des Brahma-Viharas, wie der Name schon andeutet, liegt im erlangen eines Bewußtseins in den Brahmawelten, unter den Devas der Gefolges und Minister, am Hof von Brahma , als Brahma selbst.


    Mudita so und gut entwickelt, schläft man gut, wacht gut auf, hat keine schlechten Träume, ist geehrt und beschützt von den Devas und Göttern, Menschen und Devas angenehm, von Feinden unbesiegbar, Waffen und Gift kann einem nichts antun, kommt leicht zu Konzentation, einen stillen Zufriedenen Gesichtausdruck, man stirbt unverwirrt und ist für eine Wiedergeburt in den Brahmawelten vorgesehen.


    Das was die Welt betrifft, so geübt, und Früchte darin.


    Man kann sich sehr leicht, verständlicher Weise, mit solchen Devas und Devatas mitfreuen, die solch Talent üben und gar beherrschen zu entwickeln.


    Mutita


    Und merke gerade, mental noch im Thema MUDITA - ANERKENNEN, MITFREUDE UND TEILEN VON VERDIENSTEN gewesen zu sein, was aber gut den Weg dazu und "Entkommen" und Nutzen nach Wissen zeigt.


    Vielleicht ist es gut auch ein Thema, was ist gut was ist schlecht zu eröffnen, später, nun um Almosenspeise aufbrechend.

    Einmal editiert, zuletzt von Samana Johann ()

  • Haben Sie Mut und legen Sie jede Scheue oder Knausrigkeit ab, ihre guten, geschickten, erstrebenswerten Verdienste und die anderer zu teilen und davon zu erzählen. Legen Sie den Geiz und Angst aus Nachteilen ab, der hier zu falscher Zurückhaltung führt.


    Entwickeln Sie Scham davor ungeschicktes anerkennend zu teilen, Gewissenhafte und Gezügelte zu niedrigen Freuden, Ungezügeltheit und Gewissenlosigkeit zu verleiten. Verzichten Sie auf den Ruhm, Gewinn und die Anerkennung niedriger Freuden, und überlassen sie diese jenen mit Anerkennung, die es nicht vermögen an Erhabenem teilzunehmen, in der Welt der Sinne gefesselt sind.


    Um dieses hier mit ungenierten und mitfühlenden Worten auszudrücken und Errungenschaften, wert des Teilens und Teilhabenlassens, unängstlich und unerschütterlich überzeugt, zu teilen.


    Mudita